Einer der erfolgreichsten und bekanntesten Jetpiloten der Welt ist ein Österreicher. Kevin Reiterer konnte bereits mehrere Weltmeistertitel erfahren und ist das Aushängeschild der österreichischen Jetskiszene. Dabei ist es doch sehr konträr, dass das Auffinden von offiziellen Jetski-Strecken in Österreich schwierig ist und sich viele Gemeinden gegen den Sport aussprechen. Einen Jetski in Österreich zu fahren, ist wie in den Nachbarländern kein leichtes Unterfangen. Viele Gemeinden und Stadträte wehren sich mit aller Macht Jetskis auf den Wasserstraßen zuzulassen.
Offiziell spricht man in Österreich von „Waterbikes“ und nicht von Jetskis. Diese dürfen seit 2005 zugelassen werden. Wer seinen Jetski ordnungsgemäß registrieren möchte, benötigt die zugehörigen CE-Papiere, einen Meldezettel und den Eigentumsnachweis. Für die Zulassung sind sowohl Gebrauchtfahrzeuge als auch neue Waterbikes gestattet. Ein ähnliches Nutzungsgebiet wie bei Motorbooten gibt es leider dennoch nicht.
Waterbikes gelten nach dem österreichischem Recht als „Schwimmkörper“ und diese Definition untersagt die Verwendung derer auf öffentlichen Wasserstraßen. Wer also nicht selbst über einen Privatsee verfügt, kann im Speedworld Action Park seinen Jetski ausfahren. Die Anlage befindet sich ca. 50 Kilometer entfernt von der Landeshauptstadt Wien und verfügt über einen 4 Hektar großen Bojenteich. Sie ist aktuell die einzige öffentliche Jetski-Anlage in Österreich. Unter der Organisation einer Veranstaltung wird auch ab und an das Fahren auf dem Attersee genehmigt. Privates Fahren ist hier jedoch dringend untersagt und nicht empfehlenswert.
2006 planten drei Jetskiclubs eine Trainingsstrecke in Strengberg. Die Planung wurde schnell durch die ansässige Bürgerinitiative zunichte gemacht und musste zunächst auf Eis gelegt werden, da das Verbot erkämpft wurde. Durch das Landesverwaltungsgericht wurde das ausgesprochene Verbot 2017 als gesetzeswidrig erklärt. Laut des LVwG kann nicht davon ausgegangen werden, dass für diesen Fall davon ausgegangen werden kann, dass Wassermotorräder durch ihre Emissionen Menschen in ihrer Gesundheit beeinträchtigen. Der Bau der Anlage hätte demnach genehmigt werden müssen. Und die Planer der Anlage? Die haben noch nicht aufgegeben und befassen sich aktuell weiterhin mit der Verwirklichung ihrer Träume.
Eine Jetskiversicherung in Österreich zu finden, ist leider gar nicht so einfach. Wenige Gesellschaften mit Sitz in Österreich bieten einen optimalen und passenden Versicherungsschutz für Jetskis an. Dabei wird selbst im Speedworld Actionpark eine Haftpflichtversicherung als Grundbedingung angesehen, damit das Wassermotorrad das Wasser überhaupt berühren darf. Wenn Sie einen Jetski in Österreich versichern möchten, handelt es sich hier bei den Versicherern um ein anfragepflichtiges Risiko. Anfragepflichtige Risiken werden erhalten meist eine sehr teure Versicherungsprämie oder deren Eindeckung wird direkt abgelehnt. Aktuell erhalten Sie hier auch über bekannte Suchmaschinen keine hilfreichen Einträge, sodass die Entwicklung des Versicherungsmarktes in Österreich zu Gunsten von Jetskieignern angepasst werden muss. Engagierte Jetski Versicherer kümmern sich hier schon einmal um weitere und vor allem einfache und schnelle Lösungen.
Das der mehrfache Weltmeister aus Österreich kommt, haben wir bereits oben schon aufgeführt. Dass die österreichische Jetski-Szene als innovativer Kopf weltweit gilt, kann gerne noch einmal verdeutlicht werden. Zum Beispiel wird seit 2017 an einem Prototypen mit einem elektrischen Antrieb für Jetskis getüftelt. In Zusammenarbeit mit der TU Wien entwickelt das Wiener Start-Up „Stromkind“ einen neuartigen Antrieb, damit die gängigen Vorurteile eines umweltverschmutzenden und lärmenden Jetskimotors der Vergangenheit angehören. Auch der Jetski-Hersteller „Belassi“ und Motorbauer „Rotax“ sind zwei in Oberösterreich angesiedelte Unternehmen, die seither zu den Weltmarktführern gehören. Die österreichischen Jetpiloten wissen und hoffen es bereits, in Sachen Jetskisport besteht in Österreich definitiv noch Handlungsbedarf. Nur so kann das bestehende Potenzial engagierter und kreativer Jetskifahrer gefördert werden.
